Seminar 15
Verschiedene Ausschnitte aus dem URANTIA-Buch
DAS UEBERLEBEN
Schrift 2 – Die Natur Gottes
Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit
2:3.2 (36.7) Wie aussichtslos und kindisch, einen solchen Gott anzurufen, er solle von seinen unveränderlichen Ratschlüssen abweichen, damit wir den gerechten Folgen der Wirkung seiner weisen Naturgesetze und gerechten geistigen Gebote entgingen! „Täuscht euch nicht! Man spottet Gottes nicht, denn was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten.“ Es ist wahr, dass auch beim Ernten der verdienten Früchte üblen Tuns die göttliche Gerechtigkeit stets durch Barmherzigkeit gemildert wird. Unendliche Weisheit ist der ewige Schiedsrichter, der darüber befindet, in welchem Verhältnis Gerechtigkeit und Barmherzigkeit in irgendeinem gegebenen Fall bemessen werden sollen. Die größte Strafe für übles Tun und vorsätzliche Auflehnung gegen Gottes Regierung (in Wahrheit eine unvermeidliche Folge davon) ist der Verlust der Existenz als individueller Untertan dieser Regierung. Das Endergebnis rückhaltloser Sünde ist Auslöschung. Letzten Endes haben sich solche mit der Sünde identifizierten Wesen selbst zerstört, indem sie durch ihre Frevelhaftigkeit ganz und gar unwirklich geworden sind. Das tatsächliche Verschwinden eines derartigen Geschöpfes wird indessen immer aufgeschoben, bis der in dem betreffenden Universum geltenden Rechtsordnung völlig Genüge getan ist.
2:3.3 (37.1) Das Aufhören einer Existenz wird gewöhnlich am Ende einer Dispensation oder Epoche anlässlich des über eine oder mehrere Welten abgehaltenen Gerichts verfügt. Auf einer Welt wie Urantia findet ein solches am Ende einer planetarischen Dispensation statt. Das Ende einer Existenz kann bei einer solchen Gelegenheit in einer abgestimmten Aktion aller Gerichtshöfe der Rechtsprechung verfügt werden, vom planetarischen Rat aufwärts über die Gerichtshöfe des Schöpfersohnes bis zu den Tribunalen der Ältesten der Tage. Der Befehl zur Auslöschung ergeht von den höheren Gerichtshöfen des Superuniversums, nachdem die von der Heimatwelt des Übeltäters kommende Anklage eine ununterbrochene Bestätigung erfahren hat. Wenn das auf Auslöschung lautende Urteil an allerhöchster Stelle bestätigt worden ist, erfolgt seine Ausführung durch eine direkte Handlung der am Hauptsitz des Superuniversums residierenden und von hier auswirkendem Richter.
2:3.4 (37.2) Wenn das Urteil endgültig bestätigt worden ist, geschieht dem Wesen, das sich mit der Sünde identifiziert hat, augenblicklich, als hätte es nie existiert. Von einem solchen Los gibt es keine Auferstehung; es ist für immer und ewig. Die lebendigen Energiefaktoren der Identität werden durch die Verwandlungen der Zeit und die Metamorphosen des Raums in die kosmischen Potentiale aufgelöst, aus denen sie einst hervorgegangen waren. Was die Persönlichkeit des Frevlers betrifft, sieht sie sich des kontinuierlichen Lebensträgers beraubt, weil das Geschöpf nicht jene Wahl noch jene endgültigen Entscheidungen zu treffen wusste, die sein ewiges Leben sichergestellt hätten. Wenn der mit ihr verbundene Verstand fortlaufend die Sünde wählt und all dies in vollständiger Selbst-Identifikation mit dem Frevel gipfelt, wird solch eine isolierte Persönlichkeit nach dem Aufhören des Lebens, nach der kosmischen Auflösung, von der Überseele der Schöpfung absorbiert und zu einem Teil der wachsenden Erfahrung des Supremen Wesens. Und nie wieder wird sie als Persönlichkeit erscheinen; es ist, als hätte es ihre Identität nie gegeben. Im Falle einer durch einen Justierer bewohnten Persönlichkeit leben die erfahrungsmäßigen Geisteswerte in der Realität des weiterwirkenden Justierers fort.
Schrift 5 – Gottes Beziehung zum Einzelnen
5:1.11 (64.2) Der sterbliche Mensch kann sich auf Gott zu bewegen, und dabei vielleicht wiederholt den Weg des göttlichen Willens verlassen, solange ihm die Macht der Wahl bleibt. Des Menschen Schicksal ist erst dann endgültig besiegelt, wenn er die Macht, den Willen des Vaters zu wählen, verloren hat. Nie verschließt sich des Vaters Herz den Bedürfnissen und Bitten seiner Kinder. Es sind nur seine Geschöpfe, die ihre Herzen vor der sie anziehenden Kraft des Vaters verschließen, wenn sie am Ende und für immer den Wunsch verlieren, seinen göttlichen Willen zu tun — ihn zu kennen und ihm zu gleichen. Ebenso ist dem Menschen ein ewiges Schicksal sicher, wenn die Vereinigung mit dem Justierer dem Universum verkündet, dass ein solcher Aufsteiger die endgültige und unwiderrufliche Wahl getroffen hat, gemäß dem Willen des Vaters zu leben.
5:1.12 (64.3) Der große Gott tritt in direkten Kontakt mit dem sterblichen Menschen und gibt ihm einen Teil seines unendlichen und ewigen und unbegreiflichen Selbst, damit er in ihm lebe und Wohnung nehme. Gott hat sich auf das ewige Abenteuer mit dem Menschen eingelassen. Wenn ihr euch der Führung der geistigen Kräfte in euch und um euch überlasst, werdet ihr unfehlbar die hohe Bestimmung erreichen, die ein liebender Gott seinen aufsteigenden Geschöpfen aus den evolutionären Welten des Raums als Universums Ziel gesetzt hat.
5. Das Gottesbewusstsein, Abschnitt 5 (Ein göttlicher Berater)
5:5.13 (69.8) Das ewige Fortleben der Persönlichkeit hängt vollkommen von der Wahl des sterblichen Verstandes ab, dessen Entscheidungen das Fortlebenspotential der unsterblichen Seele bestimmen. Wenn der Verstand an Gott glaubt und die Seele Gott kennt und alle beide mit dem sie fördernden Justierer nach Gott verlangen, ist das Fortleben gesichert. Weder Begrenzungen des Intellekts noch mangelhafte Erziehung, weder Fehlen von Kultur noch Abstieg in der sozialen Rangordnung und nicht einmal fragwürdige menschliche Sittlichkeitsmaßstäbe infolge eines unglücklichen Mangels an erzieherischen, kulturellen und gesellschaftlichen Vorteilen können die Gegenwart des göttlichen Geistes in solch glücklosen und menschlich benachteiligten, aber gläubigen Personen beeinträchtigen. Die innere Anwesenheit des Unergründlichen Mentors stellt den Beginn des Potentials für Wachstum und Fortleben der unsterblichen Seele und die Garantie ihrer Möglichkeit dar.
5:5.14 (70.1) Die Fähigkeit sterblicher Eltern zur Fortpflanzung beruht nicht auf ihrem erzieherischen, kulturellen, gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Rang. Die Vereinigung der elterlichen Faktoren unter natürlichen Bedingungen genügt durchaus, um Nachkommen ins Leben zu rufen. Ein menschlicher Verstand, der Recht von Unrecht unterscheiden kann und die Fähigkeit zur Anbetung Gottes besitzt, im Verein mit einem göttlichen Justierer, ist alles, was es braucht, um in diesem Sterblichen eine unsterbliche, zum Fortleben befähigte Seele ins Leben zu rufen und großzuziehen, wenn dieses mit Geist begabte Menschenwesen Gott sucht und aufrichtig wünscht, ihm zu gleichen, wenn es sich ehrlich dafür entscheidet, den Willen des Vaters im Himmel zu tun.
PAPIER 5 Abschnitt 6 (Ein göttlicher Berater)
5:6.7 (71.2) Das materielle Selbst hat eine Persönlichkeit und eine Identität, eine zeitliche Identität; der vorpersönliche geistige Justierer besitzt ebenfalls eine Identität, eine ewige Identität. Diese materielle Persönlichkeit und diese geistige Vorpersönlichkeit sind fähig, durch die Vereinigung ihrer schöpferischen Eigenschaften die fortlebende Identität der unsterblichen Seele ins Dasein zu rufen.
5:6.8 (71.3) Nachdem der Vater in dieser Weise für das Wachstum der unsterblichen Seele gesorgt und das innere Selbst des Menschen von den Ketten absoluter Abhängigkeit von vorausgegangenen Ursachen befreit hat, tritt er zur Seite. Nun, da der Mensch — wenigstens was sein ewiges Schicksal betrifft — von den Fesseln des Gesetzes von Ursache und Wirkung frei ist und für das Wachstum des unsterblichen Selbst, der Seele, gesorgt ist, bleibt es dem Menschen selber überlassen, die Erschaffung seines fortlebenden und ewigen Selbst, für das er sich entscheiden kann, zu wollen oder aber diese Erschaffung zu verhindern. Was die ewige Bestimmung der Persönlichkeit des wählenden Sterblichen anbelangt, kann sich kein anderes Wesen, keine Kraft, kein Schöpfer und keine Einwirkung im ganzen weiten Universum der Universen in irgend einem Grade der absoluten Souveränität dieses sterblichen freien Willens widersetzen, der sich im Reich des Wählens betätigt. Was das ewige Fortleben angeht, so hat Gott die Souveränität des materiellen menschlichen Willens verfügt, und diese Verfügung ist absolut.
Schrift 12
Das Universum der Universen
Sektion 8. Materie, Verstand und Geist
12:8.15 (140.11) In der kosmischen Entwicklung wird die Materie zu einem philosophischen Schatten, den der Verstand in der Gegenwart der geistigen Helle göttlicher Erleuchtung wirft, aber das macht die Realität der Materie-Energie nicht hinfällig. Verstand, Materie und Geist sind gleichermaßen real, aber sie besitzen für die Persönlichkeit beim Streben nach Göttlichkeit nicht denselben Wert. Das Bewusstsein der Göttlichkeit ist eine fortschreitende geistige Erfahrung.
12:8.16 (141.1) Je heller das Leuchten einer vergeistigten Persönlichkeit (der Vater im Universum, das Fragment einer potenziellen geistigen Persönlichkeit im individuellen Geschöpf), umso größer der Schatten, den der vermittelnde Verstand auf seine materielle Hülle wirft. In der Zeit ist der Körper des Menschen gerade so real wie der Verstand oder der Geist, aber im Tod überleben sowohl Verstand (Identität) als auch Geist, nicht jedoch der Körper. Eine kosmische Realität kann in der Erfahrung der Persönlichkeit nicht-vorhanden sein. Und so hat eure griechische Redewendung — das Materielle als der Schatten einer realeren geistigen Substanz — tatsächlich eine philosophische Bedeutung.
9. Persönliche Realitäten
12:9.6 (142.1) Der sterbliche Mensch besitzt einen Kern aus Geist. Der Verstand ist ein persönliches Energiesystem um einen göttlichen Geistkern herum, der in einem materiellen Umfeld funktioniert. Diese lebendige Beziehung zwischen dem persönlichen Verstand und dem Geist stellt das universale Potential der ewigen Persönlichkeit dar. Wahre Not, dauernde Enttäuschung, ernste Niederlage oder unentrinnbarer Tod können sich nur dann einstellen, wenn eigene Vorstellungen sich angemaßt haben, die lenkende Macht des zentralen geistigen Kerns völlig zur Seite zu schieben und damit den kosmischen Plan der Persönlichkeitsidentität zu zerbrechen.
12:9.7 (142.2) [dargeboten von einem im Auftrag der Ältesten der Tage handelnden Vervollkommner der Weisheit.]
Schrift 15 – Die sieben Superuniversen
15:12.2 (180.3) Die Gerichtshöfe der Ältesten der Tage sind die hohen letztinstanzlichen Tribunale geistiger Rechtsprechung für alle das Superuniversum bildenden Universen. Die Souveränen Söhne der Lokaluniversen herrschen in ihrem eigenen Bereich unumschränkt; sie sind der Superregierung nur insofern unterworfen, als sie den Ältesten der Tage Angelegenheiten zur Beratung oder Aburteilung freiwillig unterbreiten mit Ausnahme jener, die mit der Auslöschung von Willensgeschöpfen zusammenhängen. Die Gerichtserlasse gehen von den Lokaluniversen aus, aber Urteile, die die Auslöschung von Willensgeschöpfen betreffen, werden immer an den Hauptsitzen der Superuniversen gefällt und von hier aus vollstreckt. Die Söhne der Lokaluniversen können das Fortleben des sterblichen Menschen verfügen, aber einzig den Ältesten der Tage steht in den Fragen ewigen Lebens und Todes Endurteil und Vollzug zu.
Schrift 14. Ziele der sieben Superuniversen
15:14.1 (181.7) Es gibt sieben hauptsächliche Ziele, die während der Evolution der sieben Superuniversen immer deutlicher hervortreten. Jedes bei der superuniversellen Evolution verfolgte Hauptziel wird seinen vollsten Ausdruck nur in einem der sieben Superuniversen finden, und deshalb hat jedes Superuniversum eine besondere Funktion und einmalige Natur.
15:14.2 (182.1) Orvonton, das siebente Superuniversum, dasjenige, dem euer Lokaluniversum angehört, ist vor allem bekannt für seine den Sterblichen der Welten in unerhörtem, verschwenderischem Maße gewährte erbarmungsvolle Hinwendung. Es ist berühmt für die Art, wie die herrschende Gerechtigkeit durch Barmherzigkeit gemildert und die Ausübung der Macht von Geduld geprägt wird, während großzügige Zeitopfer gemacht werden, um die Stabilisierung in der Ewigkeit sicherzustellen. Orvonton ist eine Demonstration der Liebe und Barmherzigkeit für das Universum.
Schrift 28 Dienende Geiste der Superuniversen
28:6.5 (314.4) 2. Das Gedächtnis der Barmherzigkeit. Das sind die wirklichen, vollständigen und ausführlichen, lebendigen Aufzeichnungen der Barmherzigkeit, welche Einzelnen und Rassen durch die zarten Zuwendungen der Organe des Unendlichen Geistes bei deren Sendung gespendet wurde, die Gerechtigkeit der Rechtschaffenheit dem Status der Welten anzupassen, so wie dieser aus den Darstellungen der Bedeutungen des Ursprungs hervorging. Das Gedächtnis der Barmherzigkeit enthüllt die sittliche Verschuldung der Kinder der Barmherzigkeit — ihre geistigen Passivposten —, die ihren Aktivposten des von den Söhnen Gottes angelegten rettenden Vorrats entgegengehalten werden muss. Indem die Gottessöhne die vorausexistierende Barmherzigkeit des Vaters offenbaren, gewähren sie den notwendigen Kredit zum Fortleben aller. Und danach wird gemäß den Befunden der Bedeutungen des Ursprungs für das Fortleben jedes einzelnen vernunftbegabten Geschöpfes ein Barmherzigkeitskredit gewährt, ein Kredit von verschwenderischen Ausmaßen und hinreichender Gnade, um das Fortleben jeder Seele sicherzustellen, die wirklich den Wunsch nach dem göttlichen Bürgerrecht verspürt.
28:6.6 (314.5) Ein Gedächtnis der Barmherzigkeit ist eine lebendige Saldenbilanz, ein laufender Auszug eures Kontos bei den übernatürlichen Gewalten der Reiche. Diese Gedächtnisse sind die lebendigen Aufzeichnungen der gespendeten Barmherzigkeit, die beim Zeugenaufruf an den Gerichtshöfen Uversas verlesen werden, wenn es zum Urteil über das Recht jedes Einzelnen auf nie endendes Leben kommt, wenn „die Throne errichtet werden und die Ältesten der Tage Platz nehmen. Die Meldungen Uversas gehen aus ihrer Gegenwart in die Ferne ab; Tausende und Abertausende dienen ihnen zu, und zehntausendmal zehntausend stehen vor ihnen. Das Gericht kann beginnen, und die Bücher sind geöffnet.“ Und die Bücher, die bei einer so denkwürdigen Gelegenheit geöffnet werden, sind die lebendigen Berichte der tertiären Sekonaphim der Superuniversen. Die förmlichen Berichte liegen bei den Akten, um auf Verlangen das Zeugnis der Gedächtnisse der Barmherzigkeit zu erhärten.
28:6.7 (314.6) Das Gedächtnis der Barmherzigkeit muss nachweisen, dass der von den Gottessöhnen gewährte rettende Kredit im liebevollen Dienst der geduldigen Persönlichkeiten des Dritten Zentralen Ursprungs vollständig und getreulich ausbezahlt worden ist. Aber wenn die Barmherzigkeit erschöpft ist, wenn ihr „Gedächtnis“ bezeugt, dass keine mehr vorhanden ist, dann geht die Gerechtigkeit vor und die Rechtschaffenheit dekretiert. Denn Barmherzigkeit ist nicht da, um denen aufgedrängt zu werden, die sie verachten; Barmherzigkeit ist nicht ein Geschenk, das von den hartnäckigen Rebellen der Zeit mit Füßen getreten werden darf. Aber obwohl Barmherzigkeit kostbar ist und als etwas Teures verschenkt wird, sind die individuellen Guthaben, die ihr beziehen könnt, weit größer als eure Fähigkeit, den Vorrat zu erschöpfen, wenn ihr aufrichtig in euren Absichten und ehrlichen Herzens seid.
Schrift 30 – Persönlichkeiten des Großen Universums= (Verstorbener verherrlicht in Havonna)
30:0.2 (330.2) Es ist nicht möglich, umfassende und völlig konsequente Klassifizierungen der Persönlichkeiten des Großen Universums vorzunehmen, weil nicht alle Gruppen offenbart sind. Es würde zahlreiche weitere Schriften erheischen, um die zur systematischen Klassifizierung aller Gruppen erforderliche zusätzliche Offenbarung zu fassen. Eine derartige konzeptuelle Erweiterung wäre kaum wünschenswert, weil sie die denkenden Sterblichen der nächsten tausend Jahre des Anreizes schöpferischer Spekulation berauben würde, den diese lückenhaft offenbarten Konzepte bieten. Es ist besser, der Mensch erhalte nicht ein Zuviel an Offenbarung; denn das erstickt die Imagination.
4. Die aufsteigenden Sterblichen
30:4.11 (341.1) 2. Schlafende Fortlebende. Alle Sterblichen mit Fortlebensstatus, die sich in der Obhut persönlicher Schicksalshüter befinden, gehen durch die Pforten des natürlichen Todes und personifizieren sich in der dritten Periode auf den Residenzwelten. Aber beglaubigte Wesen, die aus irgendwelchem Grunde nicht in der Lage gewesen sind, jene Ebene der Intelligenzbeherrschung und Geistbegabung zu erreichen, die ihnen das Anrecht auf persönliche Hüter gegeben hätte, können nicht ebenso unmittelbar und direkt auf die Residenzwelten gehen. Diese fortlebenden Seelen müssen in bewusstlosem Schlaf ruhen bis zum Tag des Gerichts einer neuen Epoche, einer neuen Dispensation, wenn ein Sohn Gottes kommt, um zum Namensaufruf des Zeitalters und zum Gericht über die Welt zu schreiten, und dies ist die allgemeine Praxis in ganz Nebadon. Von Christus Michael wurde gesagt, dass er, als er nach Abschluss seines Erdenwerks zur Höhe aufstieg, „eine große Menge Gefangener führte“. Diese Gefangenen waren die schlafenden Fortlebenden von den Tagen Adams bis zum Tag der Auferstehung des Meisters auf Urantia.
30:4.12 (341.2) Das Verstreichen der Zeit hat für die schlafenden Sterblichen keine Bedeutung; sie sind vollkommen bewusstlos; sie wissen nichts von der Dauer ihrer Ruhe. Bei der Neuzusammenfügung der Persönlichkeit am Ende eines Zeitalters werden diejenigen, die fünftausend Jahre geschlafen haben, nicht anders reagieren als jene, die fünf Tage geruht haben. Vom zeitlichen Aufschub abgesehen, durchlaufen diese Fortlebenden die Etappen des Aufstiegs genau gleich wie jene, die einen längeren oder kürzeren Todesschlaf vermeiden.
30:4.13 (341.3) Diese Dispensationsklassen von Weltenpilgern werden in der Arbeit des Lokaluniversums für morontielle Gruppenaktivitäten gebraucht. In der Mobilisierung derart gewaltiger Gruppen liegt ein großer Vorteil; auf diese Art bleiben sie während langer Perioden wirkungsvollen Dienstes beisammen.
30:4.14 (341.4) 3. Studenten der Residenzwelten. Alle fortlebenden Sterblichen, die auf den Residenzwelten aufwachen, gehören dieser Klasse an.
30:4.15 (341.5) Der physische Körper aus sterblichem Fleisch ist kein Teil des neu zusammengefügten schlafenden Fortlebenden; der physische Körper ist zum Staub zurückgekehrt. Der zugeteilte Seraph bürgt für den neuen Körper, die morontielle Gestalt, als dem neuen Lebensträger für die unsterbliche Seele und den innewohnenden zurückgekehrten Justierer. In der Verwahrung des Justierers befindet sich die geistige Übersetzung des Verstandes des schlafenden Fortlebenden. Der zugeteilte Seraph ist der Hüter der fortlebenden Identität — der unsterblichen Seele — soweit sich diese entwickelt hat. Und wenn diese beiden, Justierer und Seraph, das ihnen anvertraute Persönlichkeitsgut wiedervereinigen, stellt das neue Wesen die Auferstehung der alten Persönlichkeit dar, das Fortleben der sich entwickelnden morontiellen Identität der Seele. Solch eine Wiedervereinigung von Seele und Justierer nennt man durchaus zutreffend eine Auferstehung, eine Wiederzusammenfügung von Persönlichkeitsfaktoren; aber auch das erklärt das Wiedererscheinen der weiterlebenden Persönlichkeit nicht restlos. Obwohl ihr die Tatsache eines solch unerklärlichen Vorgangs wahrscheinlich nie verstehen werdet, werdet ihr eines Tages die Wahrheit durch eigene Erfahrung kennen, sofern ihr den Plan für das Fortleben der Sterblichen nicht zurückweist.
Schrift 31 –Das Korps der Finalität – Sektion 3 (Ein göttlicher Berater und einer ohne Namen und Nummer) = Verherrlichter Sterblicher
31:3.4 (348.1) 1. Die Annalen sagen uns, dass die Sterblichen während ihres Aufenthaltes in den kleinen Sektoren Geiste der ersten Ordnung sind, dass sie zur zweiten Ordnung vorrücken, wenn sie auf die großen Sektoren versetzt werden, und zur dritten, wenn sie auf die zentralen Schulungswelten des Superuniversums weitergehen. Die Sterblichen werden viele oder graduiertem Geiste, wenn sie den sechsten Kreis Havonas erreichen, und Geiste der fünften Ordnung, wenn sie den Universalen Vater finden. Später erreichen sie das sechste Stadium geistiger Existenz, nachdem sie den Eid abgelegt haben, der ihre ewige Zugehörigkeit zum Finalitätskorps der Sterblichen besiegelt.
31:3.5 (348.2) Wir stellen fest, dass die geistige Klassifizierung oder Bezeichnung durch das tatsächliche Vorrücken von einem Bereich universellen Dienstes zu einem anderen Bereich universellen Dienstes oder von einem Universum zu einem anderen Universum bestimmt wird; und wir vermuten, dass die Erhebung des Finalitätskorps der Sterblichen in die siebente Geistklasse zusammenfallen wird mit ihrer Beförderung zum ewigen Amt des Dienens auf bisher unbekannten und nicht offenbarten Sphären und mit ihrem Erreichen des Supremen Gottes. Aber außer diesen kühnen Mutmaßungen wissen wir über all das tatsächlich nicht mehr als ihr; unsere Kenntnis der sterblichen Laufbahn geht nicht weiter als bis zu der gegenwärtigen Paradies-Bestimmung.
31:3.6 (348.3) 2. Die sterblichen Finalisten sind der Aufforderung der Zeitalter „Seid vollkommen“ voll und ganz gerecht geworden; sie sind über den universellen Pfad sterblicher Vollbringung aufgestiegen; sie haben Gott gefunden und sind ordnungsgemäß in das Finalitätskorps aufgenommen worden. Diese Wesen haben die gegenwärtige Grenze geistigen Fortschritts erreicht, nicht aber die Finalität des Ultimen geistigen Status. Sie sind an die gegenwärtige Grenze der Geschöpfes-vollkommenheit gelangt, nicht aber zur Finalität des Geschöpfes-dienstes. Sie haben die Fülle der Anbetung der Gottheit erfahren, nicht aber die Finalität des erfahrungsmäßigen Erreichens der Gottheit.
31:3.7 (348.4) 3. Die verherrlichten Sterblichen des Paradies-Korps der Finalität sind aufsteigende Wesen, die jeden Schritt der Wirklichkeit und Philosophie einer so intensiv wie nur möglich gelebten intelligenten Existenz aus Erfahrung kennen. Während der Zeitalter dieses Aufstiegs von den niedrigsten materiellen Welten zu den geistigen Höhen des Paradieses sind diese fortlebenden Geschöpfe bis an die Grenzen ihrer Möglichkeiten geschult worden in jeder Einzelheit jedes göttlichen Prinzips einer sowohl gerechten und wirksamen als auch erbarmungsvollen und geduldigen Verwaltung der gesamten universellen Schöpfung von Zeit und Raum.
31:3.8 (348.5) Wir halten dafür, dass die menschlichen Wesen ein Anrecht darauf haben, unsere Ansichten zu kennen, und dass ihr frei sein sollt, mit uns bezüglich des Geheimnisses der Ultimen Bestimmung des Paradies-Korps der Finalität Vermutungen anzustellen. Es scheint uns in die Augen zu springen, dass die gegenwärtigen Missionen dieser vervollkommneten evolutionären Geschöpfe ihrem Wesen nach so etwas wie Kurse für bestandene Graduierte in Universums-verständnis und superuniverseller Verwaltung darstellen; und wir fragen uns alle: „Warum legen die Götter einen derartigen Wert darauf, die fortlebenden Sterblichen so umfassend in der Technik der Universums-führung auszubilden?
Schrift 40 Sektion 9: Mit dem Geist fusionierte Sterbliche
40:9.7 (451.3) Auch bei den Anwärtern auf die Justierer-Fusion sind nur diejenigen menschlichen Erfahrungen, welche einen geistigen Wert besaßen, gemeinsamer Besitz des fortlebenden Sterblichen und des zurückkehrenden Justierers und erscheinen nach dem Fortleben des Sterblichen unverzüglich in seiner Erinnerung. Was Geschehnisse betrifft, die geistig bedeutungslos waren, so müssen sich auch diese mit dem Justierer Fusionierten auf die Eigenschaft der wiedererkennenden Ansprechbarkeit der fortlebenden Seele verlassen. Und da jedes Ereignis vielleicht für den einen Sterblichen, nicht aber für einen anderen eine geistige Bedeutung haben kann, wird es einer Gruppe von zeitgenössischen, demselben Planeten entstammenden Aufsteigern möglich, ihre Vorräte an Ereignissen, die in der Erinnerung ihrer Justierer leben, zusammenzulegen und so jede Erfahrung zu rekonstruieren, die sie gemeinsam gemacht haben und die im Leben irgendeines von ihnen einen geistigen Wert besessen hat.
40:9.8 (451.4) Wir verstehen solche Techniken der Gedächtnisrekonstruktion recht gut, aber die Technik des Wiedererkennens der Persönlichkeit begreifen wir nicht. Persönlichkeiten, die einst miteinander Umgang pflegten, reagieren aufeinander ganz unabhängig von der Gedächtnisfunktion, obwohl gerade das Gedächtnis und die Techniken seiner Rekonstruktion nötig sind, um solch gegenseitiges Ansprechen auf die Persönlichkeit mit der Fülle des Wiedererkennens auszustatten.
Schrift 47 – Die erste Residenzwelt – (Ein heller Abendstern) „Superengel“ aus dem Personal des Lokaluniversums
47:3.1 (532.7) Auf den Residenzwelten nehmen die auferstandenen fortlebenden Sterblichen ihr Leben gerade dort wieder auf, wo sie es, vom Tod überrascht, abgelegt hatten. Wenn ihr von Urantia auf die erste Residenzwelt geht, stellt ihr einen beträchtlichen Wechsel fest. Wäret ihr aber von einer normaleren und fortgeschritteneren Sphäre der Zeit gekommen, würdet ihr außer der Tatsache, dass ihr einen anderen Körper besitzt, kaum einen Unterschied bemerken. Das Gefäß aus Fleisch und Blut habt ihr auf eurer Heimatwelt zurückgelassen.
47:3.2 (532.8) Das wahre Zentrum aller Aktivitäten der ersten Residenzwelt ist die Auferstehungshalle, der riesige Tempel für den Zusammenbau der Persönlichkeiten. Dieses gigantische Bauwerk ist der zentrale Versammlungsort der seraphischen Schicksalshüter, der Gedankenjustierer und der Erzengel der Auferstehung. Auch die Lebensbringer arbeiten bei der Auferstehung der Toten mit diesen himmlischen Wesen zusammen.
47:3.3 (533.1) Die Transkriptionen des sterblichen Verstandes und die von den materiellen auf die geistigen Ebenen überführten, aktiven Gedächtnismuster des Geschöpfs sind individueller Besitz der losgelösten Gedankenjustierer; und diese vergeistigten Faktoren des Verstandes, des Gedächtnisses und der Geschöpfes- Persönlichkeit bleiben für immer ein Teil der Justierer. Die mentale Grundsubstanz des Geschöpfs und seine schlafenden Identitätspotentiale sind in der morontiellen Seele anwesend, die der Obhut der seraphischen Schicksalshüter anvertraut ist. Und es ist die Vereinigung dieser dem Seraphen anvertrauten morontiellen Seele mit dem dem Justierer anvertrauten Geist-Verstand, welche die Geschöpfes Persönlichkeit wieder zusammenfügt und die Auferstehung eines schlafenden Überlebenden bildet.
47.4 Die zweite Residenzwelt
47:4.5 (535.1) Die Erinnerung eures Justierers bleibt vollständig erhalten, während ihr im morontiellen Leben aufsteigt. Die rein tierischen und völlig materiellen Gedankenassoziationen sind ganz natürlich mit dem physischen Gehirn untergegangen, aber jeder sich lohnende Inhalt eurer Gedankenwelt mit Fortlebenswert wurde vom Justierer mit einer geistigen Entsprechung versehen und wird als Teil der persönlichen Erinnerung während der ganzen aufsteigenden Laufbahn aufbewahrt. All eure Erfahrungen, die es verdienen, werden in eurem Bewusstsein bleiben, während ihr von einer Residenzwelt zur anderen und von einem Universums-abschnitt zum nächsten weitergeht — sogar bis zum Paradies.
47:4.6 (535.2) Obwohl ihr jetzt morontielle Körper besitzt, fahrt ihr doch auf all diesen sieben Welten mit Essen, Trinken und Ruhen fort. Eure Nahrung ist jetzt morontieller Art und gehört einem auf materiellen Welten völlig unbekannten Reich lebendiger Energie an. Sowohl Nahrung als auch Wasser werden vom morontiellen Körper restlos aufgebraucht; es gibt keine unnützen Rückstände. Haltet kurz inne, um dies zu bedenken: Die erste Residenzia ist eine sehr materielle Sphäre, lässt aber schon erste Anzeichen der morontiellen Ordnung erkennen. Ihr seid immer noch ein beinah menschliches Wesen und habt euch nur wenig von den beschränkten Betrachtungsweisen des irdischen Lebens entfernt; aber jede Welt lässt einen eindeutigen Fortschritt erkennen. Von Sphäre zu Sphäre werdet ihr weniger materiell, aber intellektueller und ein bisschen geistiger. Der geistige Fortschritt ist am ausgeprägtesten auf den letzten drei der sieben progressiven Welten.
Schrift 54 – Probleme der Rebellion Luzifers
54:3.1 (615.3) Immer wieder beschäftigt die sittlichen Willensgeschöpfe der evolutionären Welten die unüberlegte Frage, weshalb die all-weisen Schöpfer Übel und Sünde zulassen. Sie können nicht verstehen, dass beide unvermeidlich sind, wenn das Geschöpf wahrhaft frei sein soll. Der freie Wille eines sich entwickelnden Menschen oder eines herrlichen Engels ist nicht nur eine philosophische Vorstellung, ein symbolisches Ideal. Die Fähigkeit des Menschen, zwischen Gut und Böse zu wählen, ist eine Universums-realität. Diese Freiheit, auf sich selbst gestellt zu wählen, ist eine Gabe der Supremen Lenker, und sie werden keinem Wesen und keiner Gruppe von Wesen je erlauben, auch nur eine einzige Persönlichkeit im weiten Universum seiner göttlich geschenkten Freiheit zu berauben — auch nicht, um miss-geleiteten und unwissenden Wesen die Befriedigung zu verschaffen, sich dieser falsch genannten persönlichen Freiheit zu erfreuen.
54:3.2 (615.4) Obwohl bewusste und rückhaltlose Identifikation mit dem Übel (Sünde) gleichbedeutend mit Nichtexistenz (Auslöschung) ist, muss sich zwischen den Zeitpunkt einer solchen persönlichen Identifikation mit der Sünde und den Vollzug der Strafe — automatische Folge einer derartigen willentlichen Annahme der Sünde — stets eine genügend lange Zeitspanne schieben, um hinsichtlich des Universums-status eines solchen Individuums ein Urteil zu erlauben, das sich als für alle beteiligten Universums-persönlichkeiten völlig befriedigend erweisen wird, und das so fair und gerecht ist, dass es selbst die Zustimmung des Sünders erhalten kann.
54:3.3 (615.5) Aber wenn ein solcher Rebell gegen die Realität von Wahrheit und Güte dem Verdikt seine Zustimmung verweigert, und wenn der Schuldige in seinem Herzen um die Gerechtigkeit seiner Verurteilung weiß, sich aber weigert, es einzugestehen, dann muss die Vollstreckung des Schuldspruchs gemäß dem freien Ermessen der Ältesten der Tage einen Aufschub erfahren. Denn die Ältesten der Tage lehnen es ab, irgendein Wesen auszulöschen, bevor in ihm alle sittlichen Werte und alle geistigen Realitäten erloschen sind, sowohl in diesem Übeltäter selber als auch in allen seinen Gefolgsleuten und möglichen Sympathisanten.
Schrift 54, Sektion 6 – Der Triumph der Liebe
54:6.9 (620.1) Ein Irrtum menschlichen Denkens hinsichtlich dieses Problems liegt in der Vorstellung, dass alle evolutionären Sterblichen eines sich entwickelnden Planeten sich für die Paradies-Laufbahn entscheiden würden, wenn Sünde ihre Welt nicht verflucht hätte. Die Fähigkeit, das Fortleben abzulehnen, geht nicht erst auf die Zeit der Rebellion Luzifers zurück. Der sterbliche Mensch hat von jeher die Gabe besessen, sich aus freiem Willen für die Paradies-Laufbahn zu entscheiden.
Schrift 110 – Beziehung der Justierer zu den einzelnen Sterblichen –
3. Zusammenarbeit mit dem Justierer
110:3.1 (1205.5) Die Justierer spielen das heilige und herrliche Spiel der Zeitalter; sie befinden sich in einem der allerhöchsten Abenteuer der Zeit im Raum. Und wie glücklich sind sie, wenn eure Mitarbeit ihnen erlaubt, euch in euren kurzen Kämpfen der Zeit beizustehen, während sie ihre größeren Aufgaben der Ewigkeit weiterverfolgen! Aber wenn euer Justierer mit euch zu kommunizieren versucht, verliert sich seine Botschaft gewöhnlich in den Wirbeln der Energieströme des menschlichen Denkorgans; nur gelegentlich fangt ihr ein Echo auf, ein schwaches und fernes Echo der göttlichen Stimme.
110:3.2 (1205.6) Der Erfolg eures Justierers beim Unternehmen, euch durch das irdische Leben zu steuern und euer Fortleben zustande zu bringen, hängt nicht so sehr von den Theorien des von euch Geglaubten als vielmehr von euren Entscheidungen ab, von eurer Entschlossenheit und eurem festen Glauben. All diese Bestrebungen der wachsenden Persönlichkeit werden zu mächtigen Einflüssen, die euren Fortschritt begünstigen, weil sie euch helfen, mit dem Justierer zusammenzuarbeiten; sie helfen euch, euren Widerstand aufzugeben. Die Gedankenjustierer sind in ihren irdischen Unternehmungen genau in dem Maße erfolgreich oder scheinbar erfolglos, wie es den Sterblichen gelingt oder misslingt, mit dem Plan zusammenzuarbeiten, der sie auf dem aufsteigenden Pfad zur Erlangung der Vollkommenheit vorwärtsbringen soll. Das Geheimnis des Fortlebens liegt im glühenden menschlichen Wunsch, gottgleich zu sein, und in der damit verbundenen Bereitwilligkeit, alles zu tun und zu sein, was für die schließliche Erfüllung dieses alles beherrschenden Wunsches wesentlich ist.
110:3.3 (1206.1) Wenn wir vom Erfolg oder Scheitern eines Justierers sprechen, sprechen wir vom Standpunkt des menschlichen Fortlebens aus. Justierer scheitern nie; sie sind von göttlicher Essenz, und sie gehen aus all ihren Unternehmungen siegreich hervor.
110:3.4 (1206.2) Ich kann mich nicht enthalten zu sagen, dass so manche von euch so viele Zeit und Gedanken an unbedeutende Gegenstände des Lebens verschwenden, während sie die wesentlicheren Realitäten von ewiger Wichtigkeit fast völlig übersehen, eben jene Leistungen, bei denen es um die Entwicklung einer harmonischeren Zusammenarbeit zwischen ihnen und ihrem Justierer geht. Das große Ziel der menschlichen Existenz ist die Einstimmung auf die Göttlichkeit des innewohnenden Justierers; die große Vollbringung des irdischen Lebens ist es, zu einer wahren und verstehenden Hingabe an die ewigen Ziele des göttlichen Geistes zu gelangen, der in eurem Verstand wartet und arbeitet. Aber ein hingebungsvoller und entschlossener Einsatz zur Verwirklichung der ewigen Bestimmung ist durchaus vereinbar mit einem leichtherzigen und fröhlichen Leben und mit einer erfolgreichen und ehrenvollen Laufbahn auf Erden. Die Zusammenarbeit mit dem Gedankenjustierer umfasst weder Selbstkasteiung noch Scheinfrömmigkeit oder geheuchelte und auffällige Selbsterniedrigung; das ideale Leben ist eher ein Leben liebevollen Dienens als ein Leben furchtsamer Besorgnis.
110:3.5 (1206.3) Verwirrung, Perplexität, sogar manchmal Entmutigung und Beunruhigung bedeuten nicht unbedingt einen Widerstand gegen die Führung durch den innewohnenden Justierer. Solche Verfassungen können manchmal ein Zeichen mangelnder aktiver Zusammenarbeit mit dem göttlichen Mentor sein und deshalb den geistigen Fortschritt etwas verzögern, aber derartige intellektuell-gefühlsmäßige Schwierigkeiten bedrohen das sichere Fortleben der Gott kennenden Seele nicht im Geringsten. Unwissenheit allein kann sich dem Fortleben nie entgegenstellen; ebenso wenig vermögen es verwirrende Zweifel oder ängstliche Ungewissheit. Einzig bewusster Widerstand gegen die Führung des Justierers kann das Fortleben der sich entwickelnden unsterblichen Seele verhindern.
Schrift 112 – Fortleben der Persönlichkeit (3. Das Phänomen des Todes)
112:3.2 (1229.9) 1. Der geistige Tod (der Seele). Wenn der sterbliche Mensch das Fortleben endgültig abgelehnt hat, wenn der Justierer und der weiterlebende Seraph ihn übereinstimmend als geistig zahlungsunfähig, als morontiell bankrott erklärt haben, wenn ein solch gemeinsamer Befund auf Uversa registriert worden ist und nachdem die Zensoren und ihre reflexiven Mitarbeiter diese Ergebnisse überprüft haben, ordnen die Lenker Orvontons die augenblickliche Entlassung des innewohnenden Mentors an. Aber diese Entlassung des Justierers beeinflusst in keiner Weise die Pflichten des persönlichen Seraphs oder der Seraphengruppe, in deren Obhut sich dieses vom Justierer verlassene Wesen befindet. Diese Todesart ist in ihrer Bedeutung endgültig, ungeachtet der befristeten Fortdauer der lebenden Energien des physischen und mentalen Apparates. Vom kosmischen Standpunkt aus ist der Sterbliche bereits tot; das fortdauernde Leben zeugt nur vom Weiterwirken des materiellen Schwungs kosmischer Energien.
112:3.3 (1230.1) 2. Der intellektuelle (mentale) Tod. Wenn die lebenswichtigen Kreisläufe des höheren Hilfsgeistdienstes wegen Abirrungen des Intellektes oder teilweiser Zerstörung des Hirnmechanismus unterbrochen werden und wenn unter diesen Bedingungen ein gewisser kritischer Punkt der Irreparabilität überschritten wird, ist der innewohnende Justierer augenblicklich frei, nach Divinington zurückzukehren. In den Annalen des Universums wird eine sterbliche Persönlichkeit als tot betrachtet, wenn die wesentlichen mentalen Kreisläufe von Wille-Handeln des Menschen zerstört sind. Auch dies bedeutet Tod, gleichviel, ob der lebendige Mechanismus des physischen Körpers zu funktionieren fortfährt. Ein Körper, dem der mit Willen begabte Verstand fehlt, ist nicht mehr menschlich, aber die Seele eines solchen Einzelwesens kann aufgrund der früheren Wahl des menschlichen Willens dennoch fortleben.
112:3.4 (1230.2) 3. Der physische Tod (von Körper und Verstand). Wenn der Tod an ein menschliches Wesen herantritt, verbleibt der Justierer solange im Gedankengehäuse, bis es als intelligenter Mechanismus dann zu funktionieren aufhört, wenn die messbaren Hirnenergien ihre rhythmischen Lebenspulsationen einstellen. Nach dieser Auflösung verabschiedet sich der Justierer vom versinkenden Verstand ebenso diskret, wie er Jahre zuvor anlangte, und begibt sich über Uversa nach Divinington.
112:3.5 (1230.3) Nach dem Tod kehrt der materielle Körper zur Welt der Elemente zurück, aus der er kam, aber zwei nichtmaterielle Faktoren der fortlebenden Persönlichkeit überdauern: Der vorausexistierende Gedankenjustierer begibt sich mit seiner Übertragung des erinnerten menschlichen Werdegangs nach Divinington, und ebenso verbleibt die unsterbliche morontielle Seele des Abgeschiedenen im Gewahrsam des Schicksalshüters. Diese Phasen und Formen der Seele, diese einst kinetischen, jetzt aber statischen Identitätsformeln sind für die Neupersonifizierung auf den morontiellen Welten unentbehrlich; und es ist die Vereinigung des Justierers mit der Seele, welche die fortlebende Persönlichkeit wieder zusammenfügt und euch im Augenblick des morontiellen Erwachens wiederum das Bewusstsein verleiht.
Sektion 4-5
112:4.12 (1231.12) Falls ihr, wenn der Tod euch überrascht, den dritten Kreis oder eine höhere Stufe erreicht habt und euch deshalb ein persönlicher Schicksalshüter zugeteilt worden ist, und wenn die vom Justierer vorgelegte endgültige Transkription der Zusammenfassung des Fortlebenscharakters vom Schicksalshüter vorbehaltlos beglaubigt worden ist — wenn Seraph wie Justierer in jeder Einzelheit ihrer Lebensaufzeichnungen und Empfehlungen grundlegend übereinstimmen — wenn die Universellen Zensoren und ihre reflexiven Mitarbeiter auf Uversa diese Befunde bestätigen, und zwar unzweideutig und vorbehaltlos, dann geht von den Ältesten der Tage über die Kommunikationsbahnen Salvingtons blitzartig die Dekretierung eures vorgerückten Status aus, und die Gerichtshöfe des Souveräns von Nebadon, derart entlastet, ordnen die sofortige Überführung der fortlebenden Seele in die Auferstehungshallen der Residenzwelten an.
112:4.13 (1232.1) Wenn der einzelne Mensch fristlos fortlebt, trägt sich der Justierer meines Wissens in Divinington ein, sucht dann die Paradies-Gegenwart des Universalen Vaters auf, kehrt unverzüglich zurück und wird durch die Personifizierten Justierer des Super- und Lokaluniversums, in welchen er dient, umfangen, dann vom obersten Personifizierten Mentor Diviningtons anerkannt und geht hierauf sofort durch das „Erlebnis des Identitätsübergangs“. Danach wird er in der dritten Periode aufgerufen, auf der Residenzwelt gerade jene Persönlichkeitsgestalt zu beziehen, die nach den Vorstellungen des Schicksalshüters zur Aufnahme der fortlebenden Seele des irdischen Sterblichen vorbereitet worden ist.
5. Fortleben des menschlichen Selbst
112:5.1 (1232.2) Das Selbst, ob materieller, morontieller oder geistiger Art, ist eine kosmische Realität. Die Wirklichkeit des Persönlichen ist das Geschenk des Universalen Vaters, der in und aus sich heraus oder durch die mannigfaltigen Organe des Universums handelt. Wenn man von einem Wesen sagt, es sei persönlich, anerkennt man damit seine relative Individuation innerhalb des kosmischen Organismus. Der lebendige Kosmos ist ein fast unendlich integriertes Gefüge von realen Einheiten, die alle der Bestimmung des Ganzen relativ unterworfen sind. Aber die persönlichen unter ihnen wurden mit der tatsächlichen Wahlfreiheit zwischen Annahme und Ablehnung dieser Bestimmung ausgestattet.
112:5.2 (1232.3) Was vom Vater kommt, ist ewig wie der Vater, und diese Wahrheit gilt ebenso sehr für die Persönlichkeit, die der Vater aus seinem eigenen freien Willen verleiht, wie für den Gedankenjustierer, der ein wirkliches Fragment Gottes ist. Die Persönlichkeit des Menschen ist ewig, aber bezüglich der Identität eine bedingte ewige Realität. Da die Persönlichkeit als Antwort auf den Willen des Vaters erschienen ist, wird sie die Bestimmung der Gottheit erreichen, aber der Mensch muss wählen, ob er bei der Erreichung dieser Bestimmung dabei sein wird oder nicht. Falls er sich dagegen entscheidet, erreicht die Persönlichkeit die erfahrungsmäßige Gottheit direkt und wird ein Teil des Supremen Wesens. Der Zyklus ist vorherbestimmt, aber die Teilnahme des Menschen daran ist freiwillig, persönlich und erfahrungsmäßig.
112:5.3 (1232.4) Die sterbliche Identität ist ein vorübergehender, auf die Lebensdauer beschränkter Zustand im Universum; sie ist nur insofern real, als die Persönlichkeit die Wahl trifft, ein dauerndes Phänomen des Universums zu werden. Dies ist der wesentliche Unterschied zwischen dem Menschen und einem Energiesystem: Das Energiesystem muss weiterfahren, es hat keine Wahl; aber es bleibt völlig dem Menschen anheimgestellt, sein eigenes Schicksal zu bestimmen. Der Justierer ist wahrhaftig der Pfad zum Paradies, aber der Mensch muss diesem Pfad aufgrund seiner eigenen Entscheidungen, der Wahl seines freien Willens, folgen.
Beziehung der Justierer zu den einzelnen Sterblichen
110:3.1 (1205.5) Die Justierer spielen das heilige und herrliche Spiel der Zeitalter; sie befinden sich in einem der allerhöchsten Abenteuer der Zeit im Raum. Und wie glücklich sind sie, wenn eure Mitarbeit ihnen erlaubt, euch in euren kurzen Kämpfen der Zeit beizustehen, während sie ihre größeren Aufgaben der Ewigkeit weiterverfolgen! Aber wenn euer Justierer mit euch zu kommunizieren versucht, verliert sich seine Botschaft gewöhnlich in den Wirbeln der Energieströme des menschlichen Denkorgans; nur gelegentlich fangt ihr ein Echo auf, ein schwaches und fernes Echo der göttlichen Stimme.
110:3.2 (1205.6) Der Erfolg eures Justierers beim Unternehmen, euch durch das irdische Leben zu steuern und euer Fortleben zustande zu bringen, hängt nicht so sehr von den Theorien des von euch Geglaubten als vielmehr von euren Entscheidungen ab, von eurer Entschlossenheit und eurem festen Glauben. All diese Bestrebungen der wachsenden Persönlichkeit werden zu mächtigen Einflüssen, die euren Fortschritt begünstigen, weil sie euch helfen, mit dem Justierer zusammenzuarbeiten; sie helfen euch, euren Widerstand aufzugeben. Die Gedankenjustierer sind in ihren irdischen Unternehmungen genau in dem Maße erfolgreich oder scheinbar erfolglos, wie es den Sterblichen gelingt oder misslingt, mit dem Plan zusammenzuarbeiten, der sie auf dem aufsteigenden Pfad zur Erlangung der Vollkommenheit vorwärtsbringen soll. Das Geheimnis des Fortlebens liegt im glühenden menschlichen Wunsch, gottgleich zu sein, und in der damit verbundenen Bereitwilligkeit, alles zu tun und zu sein, was für die schließliche Erfüllung dieses alles beherrschenden Wunsches wesentlich ist.
110:3.3 (1206.1) Wenn wir vom Erfolg oder Scheitern eines Justierers sprechen, sprechen wir vom Standpunkt des menschlichen Fortlebens aus. Justierer scheitern nie; sie sind von göttlicher Essenz, und sie gehen aus all ihren Unternehmungen siegreich hervor.
110:3.4 (1206.2) Ich kann mich nicht enthalten zu sagen, dass so manche von euch so viele Zeit und Gedanken an unbedeutende Gegenstände des Lebens verschwenden, während sie die wesentlicheren Realitäten von ewiger Wichtigkeit fast völlig übersehen, eben jene Leistungen, bei denen es um die Entwicklung einer harmonischeren Zusammenarbeit zwischen ihnen und ihrem Justierer geht. Das große Ziel der menschlichen Existenz ist die Einstimmung auf die Göttlichkeit des innewohnenden Justierers; die große Vollbringung des irdischen Lebens ist es, zu einer wahren und verstehenden Hingabe an die ewigen Ziele des göttlichen Geistes zu gelangen, der in eurem Verstand wartet und arbeitet. Aber ein hingebungsvoller und entschlossener Einsatz zur Verwirklichung der ewigen Bestimmung ist durchaus vereinbar mit einem leichtherzigen und fröhlichen Leben und mit einer erfolgreichen und ehrenvollen Laufbahn auf Erden. Die Zusammenarbeit mit dem Gedankenjustierer umfasst weder Selbstkasteiung noch Scheinfrömmigkeit oder geheuchelte und auffällige Selbsterniedrigung; das ideale Leben ist eher ein Leben liebevollen Dienens als ein Leben furchtsamer Besorgnis.
110:3.5 (1206.3) Verwirrung, Perplexität, sogar manchmal Entmutigung und Beunruhigung bedeuten nicht unbedingt einen Widerstand gegen die Führung durch den innewohnenden Justierer. Solche Verfassungen können manchmal ein Zeichen mangelnder aktiver Zusammenarbeit mit dem göttlichen Mentor sein und deshalb den geistigen Fortschritt etwas verzögern, aber derartige intellektuell-gefühlsmäßige Schwierigkeiten bedrohen das sichere Fortleben der Gott kennenden Seele nicht im Geringsten. Unwissenheit allein kann sich dem Fortleben nie entgegenstellen; ebenso wenig vermögen es verwirrende Zweifel oder ängstliche Ungewissheit. Einzig bewusster Widerstand gegen die Führung des Justierers kann das Fortleben der sich entwickelnden unsterblichen Seele verhindern.
Schrift 112 – Fortleben der Persönlichkeit
112:3.2 (1229.9) 1. Der geistige Tod (der Seele). Wenn der sterbliche Mensch das Fortleben endgültig abgelehnt hat, wenn der Justierer und der weiterlebende Seraph ihn übereinstimmend als geistig zahlungsunfähig, als morontiell bankrott erklärt haben, wenn ein solch gemeinsamer Befund auf Uversa registriert worden ist und nachdem die Zensoren und ihre reflexiven Mitarbeiter diese Ergebnisse überprüft haben, ordnen die Lenker Orvontons die augenblickliche Entlassung des innewohnenden Mentors an. Aber diese Entlassung des Justierers beeinflusst in keiner Weise die Pflichten des persönlichen Seraphs oder der Seraphengruppe, in deren Obhut sich dieses vom Justierer verlassene Wesen befindet. Diese Todesart ist in ihrer Bedeutung endgültig, ungeachtet der befristeten Fortdauer der lebenden Energien des physischen und mentalen Apparates. Vom kosmischen Standpunkt aus ist der Sterbliche bereits tot; das fortdauernde Leben zeugt nur vom Weiterwirken des materiellen Schwungs kosmischer Energien.
112:3.3 (1230.1) 2. Der intellektuelle (mentale) Tod. Wenn die lebenswichtigen Kreisläufe des höheren Hilfsgeistdienstes wegen Abirrungen des Intellektes oder teilweiser Zerstörung des Hirnmechanismus unterbrochen werden und wenn unter diesen Bedingungen ein gewisser kritischer Punkt der Irreparabilität überschritten wird, ist der innewohnende Justierer augenblicklich frei, nach Divinington zurückzukehren. In den Annalen des Universums wird eine sterbliche Persönlichkeit als tot betrachtet, wenn die wesentlichen mentalen Kreisläufe von Wille-Handeln des Menschen zerstört sind. Auch dies bedeutet Tod, gleichviel, ob der lebendige Mechanismus des physischen Körpers zu funktionieren fortfährt. Ein Körper, dem der mit Willen begabte Verstand fehlt, ist nicht mehr menschlich, aber die Seele eines solchen Einzelwesens kann aufgrund der früheren Wahl des menschlichen Willens dennoch fortleben.
112:3.4 (1230.2) 3. Der physische Tod (von Körper und Verstand). Wenn der Tod an ein menschliches Wesen herantritt, verbleibt der Justierer solange im Gedankengehäuse, bis es als intelligenter Mechanismus dann zu funktionieren aufhört, wenn die messbaren Hirnenergien ihre rhythmischen Lebenspulsationen einstellen. Nach dieser Auflösung verabschiedet sich der Justierer vom versinkenden Verstand ebenso diskret, wie er Jahre zuvor anlangte, und begibt sich über Uversa nach Divinington.
112:3.5 (1230.3) Nach dem Tod kehrt der materielle Körper zur Welt der Elemente zurück, aus der er kam, aber zwei nichtmaterielle Faktoren der fortlebenden Persönlichkeit überdauern: Der vorausexistierende Gedankenjustierer begibt sich mit seiner Übertragung des erinnerten menschlichen Werdegangs nach Divinington, und ebenso verbleibt die unsterbliche morontielle Seele des Abgeschiedenen im Gewahrsam des Schicksalshüters. Diese Phasen und Formen der Seele, diese einst kinetischen, jetzt aber statischen Identitätsformeln sind für die Neupersonifizierung auf den morontiellen Welten unentbehrlich; und es ist die Vereinigung des Justierers mit der Seele, welche die fortlebende Persönlichkeit wieder zusammenfügt und euch im Augenblick des morontiellen Erwachens wiederum das Bewusstsein verleiht.
112:3.6 (1230.4) Für jene, die keine persönlichen seraphischen Hüter besitzen, leisten die Gruppenhüter treu und wirksam denselben Dienst der sicheren Aufbewahrung der Identität und der Auferweckung der Persönlichkeit. Die Seraphim sind für die Wiederzusammenfügung der Persönlichkeit unerlässlich.
112:3.7 (1230.5) Nach dem Tod verliert der Gedankenjustierer vorübergehend die Persönlichkeit, nicht aber die Identität; der menschliche Schutzbefohlene verliert vorübergehend die Identität, nicht aber die Persönlichkeit; auf den Residenzwelten vereinigen sich beide in ewiger Ausdrucksform. Nie kehrt ein abgereister Gedankenjustierer als das Wesen, das seinen vormaligen Wirt bewohnt hatte, zur Erde zurück; nie manifestiert sich Persönlichkeit ohne den menschlichen Willen; und nie kann ein von seinem Justierer getrenntes menschliches Wesen nach dem Tod eine aktive Identität bekunden oder in irgendeiner Weise mit den Lebewesen auf Erden in Verbindung treten. Solche von ihrem Justierer getrennte Seelen sind während ihres langen oder kurzen Todesschlafs gänzlich und absolut unbewusst. Vor der Wiedererweckung kann es keine noch so geartete Manifestation der Persönlichkeit noch irgendwelche Möglichkeit geben, mit anderen Persönlichkeiten in Verbindung zu treten. Diejenigen, die auf die Residenzwelten gehen, haben nicht die Erlaubnis, ihren Lieben Botschaften zu senden. In allen Universen wird eine Politik befolgt, die solche Kontakte während einer laufenden Dispensation verbietet.
Schrift 112 Sektion 4-5
112:4.12 (1231.12) Falls ihr, wenn der Tod euch überrascht, den dritten Kreis oder eine höhere Stufe erreicht habt und euch deshalb ein persönlicher Schicksalshüter zugeteilt worden ist, und wenn die vom Justierer vorgelegte endgültige Transkription der Zusammenfassung des Fortlebenscharakters vom Schicksalshüter vorbehaltlos beglaubigt worden ist — wenn Seraph wie Justierer in jeder Einzelheit ihrer Lebensaufzeichnungen und Empfehlungen grundlegend übereinstimmen — wenn die Universellen Zensoren und ihre reflexiven Mitarbeiter auf Uversa diese Befunde bestätigen, und zwar unzweideutig und vorbehaltlos, dann geht von den Ältesten der Tage über die Kommunikationsbahnen Salvingtons blitzartig die Dekretierung eures vorgerückten Status aus, und die Gerichtshöfe des Souveräns von Nebadon, derart entlastet, ordnen die sofortige Überführung der fortlebenden Seele in die Auferstehungshallen der Residenzwelten an.
112:4.13 (1232.1) Wenn der einzelne Mensch fristlos fortlebt, trägt sich der Justierer meines Wissens in Divinington ein, sucht dann die Paradies-Gegenwart des Universalen Vaters auf, kehrt unverzüglich zurück und wird durch die Personifizierten Justierer des Super- und Lokaluniversums, in welchen er dient, umfangen, dann vom obersten Personifizierten Mentor Diviningtons anerkannt und geht hierauf sofort durch das „Erlebnis des Identitätsübergangs“. Danach wird er in der dritten Periode aufgerufen, auf der Residenzwelt gerade jene Persönlichkeitsgestalt zu beziehen, die nach den Vorstellungen des Schicksalshüters zur Aufnahme der fortlebenden Seele des irdischen Sterblichen vorbereitet worden ist.
5. Fortleben des menschlichen Selbst
112:5.1 (1232.2) Das Selbst, ob materieller, morontieller oder geistiger Art, ist eine kosmische Realität. Die Wirklichkeit des Persönlichen ist das Geschenk des Universalen Vaters, der in und aus sich heraus oder durch die mannigfaltigen Organe des Universums handelt. Wenn man von einem Wesen sagt, es sei persönlich, anerkennt man damit seine relative Individuation innerhalb des kosmischen Organismus. Der lebendige Kosmos ist ein fast unendlich integriertes Gefüge von realen Einheiten, die alle der Bestimmung des Ganzen relativ unterworfen sind. Aber die persönlichen unter ihnen wurden mit der tatsächlichen Wahlfreiheit zwischen Annahme und Ablehnung dieser Bestimmung ausgestattet.
112:5.2 (1232.3) Was vom Vater kommt, ist ewig wie der Vater, und diese Wahrheit gilt ebenso sehr für die Persönlichkeit, die der Vater aus seinem eigenen freien Willen verleiht, wie für den Gedankenjustierer, der ein wirkliches Fragment Gottes ist. Die Persönlichkeit des Menschen ist ewig, aber bezüglich der Identität eine bedingte ewige Realität. Da die Persönlichkeit als Antwort auf den Willen des Vaters erschienen ist, wird sie die Bestimmung der Gottheit erreichen, aber der Mensch muss wählen, ob er bei der Erreichung dieser Bestimmung dabei sein wird oder nicht. Falls er sich dagegen entscheidet, erreicht die Persönlichkeit die erfahrungsmäßige Gottheit direkt und wird ein Teil des Supremen Wesens. Der Zyklus ist vorherbestimmt, aber die Teilnahme des Menschen daran ist freiwillig, persönlich und erfahrungsmäßig.
112:5.3 (1232.4) Die sterbliche Identität ist ein vorübergehender, auf die Lebensdauer beschränkter Zustand im Universum; sie ist nur insofern real, als die Persönlichkeit die Wahl trifft, ein dauerndes Phänomen des Universums zu werden. Dies ist der wesentliche Unterschied zwischen dem Menschen und einem Energiesystem: Das Energiesystem muss weiterfahren, es hat keine Wahl; aber es bleibt völlig dem Menschen anheimgestellt, sein eigenes Schicksal zu bestimmen. Der Justierer ist wahrhaftig der Pfad zum Paradies, aber der Mensch muss diesem Pfad aufgrund seiner eigenen Entscheidungen, der Wahl seines freien Willens, folgen.
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